Am nächsten Morgen merkten wir, dass unser Wassertank schön langsam leer wurde. Wir beschlossen einen Stopp im kleinen Küstendorf Livadi, welches auf der Ostseite der Insel Serifos liegt zu machen, um unseren Wassertank zu füllen. Gesagt getan. Wir holten unseren Anker ein und fuhren mit dem Motor die knapp 6 nm nach Livadi. Dort legten wir im Hafen an. Der Ort entpuppte sich als sehr nett. Viele Kaffees und Restaurants waren an der Hafenprominade zu finden. Außerdem sahen wir hoch oben am Berg den Ort Serifos, welcher von der Ferne sehr interessant aussah. Kurzerhand beschlossen wir, hier zu bleiben und erst am nächsten Tag weiterzufahren. Mit einem Linienbus fuhren wir hinauf zum Ort Serifos. Dieser Ausflug hat sich gelohnt. Die in den Berg hineingebaute Siedlung ist sehenswert. So verging auch dieser Tag recht schnell. Und im nu war es schon wieder Abend.
Mittwochmorgen ging ich zum Hafenmeister und wollte die Liegegebühr, Strom und Wasser bezahlen. Die 2 Beamten im Büro sahen mich ungläubig an und sagten mir, dass eine Bezahlung hier nicht üblich ist. Mit Freude, etwas gespart zu haben, fuhren wir aus der großen Bucht heraus und setzten die Segel. Bei Meltemi um die 20 Knoten segelten wir hart am Wind zur Insel Kithnos. Das erste Mal in dieser Woche benötigten einige Crewmitglieder Pillen gegen Übelkeit. Wie so oft meldete sich der eine oder andere zu spät, sodass diese nicht mehr wirkten und der Eimer nicht fürs Reinigen der Yacht, Verwendung fand. Da wir gegen Mittag Serifos verließen, erreichten wir erst am frühen Abend die Bucht Agios Stefanos. Es war eine sehr schöne Bucht, mit 2 Restaurants und einen Badestrand. Direkt am Ufer befand sich eine winzige Kirche mit einem kleinen Steg, wo wir unser Beiboot befestigen konnten. Gleich nachdem wir unseren Anker gesetzt hatten, erkundigten 2 Crewmitglieder die beiden Restaurants. Die Entscheidung fiel auf die „Kantris“ Taverne. Dort bekamen wir sehr gute Gerichte serviert. Alle Zutaten vom eigenem Bauernhof.
Auch am nächsten Tag blies der Meltemi mit Windstärke 6 von Nordost. Meine Crew machte nach dem Frühstück „Pillenparty“. Wir holten den Anker hoch und fuhren aus der Bucht. Leider half bei Herbert die Pillenparty nicht, sodass wieder der Eimer herhalten musste. Es entstand auch die Diskussion wie hoch die Wellen waren. Einige meinten sie wären 3 – 4 Meter. Ich untertrieb und sagte maximal 50 cm. Wahrscheinlich war die Höhe irgendwo bei 2 Meter. Unser Ziel war Korissia auf der Westseite der Insel Kea. Da sich die Crew wünschte noch einmal in einem Hafen zu nächtigen, legten wir am frühen Nachmittag im dortigem Hafen an.
Freitagmorgen ließen wir uns mit dem Auslaufen Zeit. Wir gingen Frühstücken und erst gegen Mittag verließen wir Korissia. Bei wenig Wind fuhren wir mit Motor Richtung Westen an der Nordseite der Insel Makronisos vorbei, wo eine Meeresschildkröte neben uns auftauchte. Erfreut darüber fuhren wir in die große Bucht nördlich von Lavrion und ankerten vor der „Bolla Beach Bar“. Wir gingen nochmals ins Meer und schwammen zur Beach Bar hinüber. In dieser äußerst netten Bar mit sehr freundlichem Personal verging die Zeit sehr schnell. Wir schafften es gerade noch kurz vor 17 Uhr zurück in die Olympic Marina nach Lavrion zu kommen.
Resümee der Crew war, dass in 2 Jahren auf alle Fälle wieder gesegelt wird. Mit Katamaran oder Segelboot, in Griechenland, Kroatien oder vielleicht doch Mallorca, ist noch nicht entschieden.
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