Englische Kanalinseln – Im Banne der Gezeiten

in Crew Oberösterreich

Segeln Spezial mit dem YCA

Autor: Werner Raffetseder | Juni 2025

Wetter findet statt - an diese Worte muss ich denken, als ich während meiner Wache im einzig stärkeren Regenguss der ganzen Woche stehe. Sonst waren uns nämlich Sonne und Wind diese Woche meistens freundlich gesinnt.

Doch jetzt zum Beginn des Törns in St.Malo, welches eine wirklich sehenswerte Altstadt innerhalb mächtiger Stadtmauern besitzt. Die Stadt war immer schon als Handelshafen vom Meer anhängig, in Kriegszeiten auch als Stützpunkt von Seeräubern, vornehmer als Korsaren bezeichnet.

Der Tidenhub beträgt hier bis zu 11 Meter bei Springzeit, bei Nippzeit etwa 5m. Der Transport des Gebäcks und Proviant zu unseren drei Booten war die erste Herausforderung, da gerade Niedrigwasser herrschte und die Zugänge zu den Schwimmstegen eine Neigung von 30 Grad nach unten hatten. Also rechtzeitig abbremsen! Natürlich war die gleiche Situation eine Woche später beim Gepäckstransport, diesmal nach oben.

Nach einem langen Segeltag erreichten wir am frühen Abend St. Helier auf der Insel Jersey. Da wir mit unserem Tiefgang nicht in die durch ein Sill -eine Barriere, die das Wasser im Hafenbecken hält- abgeschlossene Marina fahren konnten, legten wir uns ins Päckchen mit fünf anderen Booten. Unsere drei YCA-Boote waren die außen liegenden. Natürlich wollten die Inneren zeitig um sechs Uhr morgens starten, die Realität war allerdings um 5:07 Uhr unsanft geweckt werden und um 5:22 vom Päckchen ablegen. Guten Morgen! Dafür Frühstück in der nächsten Ankerbucht bei strahlendem Sonnenschein.

Unser nächstes Ziel war St.Peter Port auf Guernsey, hier lagen wir in der zentral gelegenen Victoria Marina. Sehenswert in St.Peter Port ist jedenfalls  Castle Cornet, eine mächtige Festungsanlage vor der Stadt . Die Anlage mit ihren Museen ist zu besichtigen waren wir leider zu spät dran, um 17 Uhr ist Schluss. Das Anlegebier war schuld.

Unsere dritte geplante Insel, Alderney, konnten wir am nächsten Tag nicht erreichen. Wind gegen Strömung, kurze Wellen bis drei Meter und Gegenwind machten ein Fortkommen unter erträglichen Umständen nicht möglich. Alle drei Boote kehrten nach und nach um, nicht ohne in einem Fall auch die Bettwäsche wegen undichter Luke mitgewaschen zu haben. Übrigens fuhr an diesem Tag  nicht einmal die Fähre, wie wir zurückgekommen in St.Peter Port erfuhren.

Über St.Helier ging es wieder an das französische Festland nach Graneville, ein Ort mit netter Altstadt auf einer Anhöhe. Diese Etappe absolvierte unser Schiff als Nachtfahrt, da wir wegen der Gezeiten rechtzeitig die Marina verlassen mussten, außerdem benötigten meine Frau und ich sowieso noch eine Nachtfahrt. Danke der Mannschaft fürs Aufstehen!

Von Granevillle stand auch schon der letzte Schlag zurück nach St. Malo auf dem Programm. Davor servierte uns unser Skipper Franz noch ein gastronomisches Highlight in Form von Spiegelei mit schwarzem  Speck, der etwas zu lange in der Pfanne brutzelte. Wir erklärten es kurzerhand zum Käptn’s Dinner.

In St. Malo wurde Abends der erfolgreiche Törn von allen drei Mannschaften in einem Lokal, welches nur für uns offenhielt, mit gutem französischem Essen begangen. Der Wirt hat seine Überstunden finanziell aber nicht bereut.

Das Resümee dieses ‚Segeln Spezial‘ Törns? Bestens geeignet für Alle, die in einem Gezeitenrevier ihre Erfahrungen sammeln wollen, aber natürlich auch für alle begeisterten Segler, die ein schönes Revier kennenlernen möchten.

Die Gezeiten bestimmen den Tagesablauf, Tidenberechnungen sollte man schon mit gewisser Sorgfalt durchführen.

Zum Abschluss noch unser Dank noch an unsere Skipper Franz, Erich und Wolfgang, die uns sicher durch die Gezeiten und Untiefen lotsten.
Und wichtig: immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!

Werner Raffetseder | Juni 2025

Unser nächstes Segeln Spezial "Engl. Kanalinseln 2026" ....

Hier findest du alle Infos und auch die Online-Anmeldung zu unserem nächsten 

“Segeln Spezial: Englische Kanalinseln + Franz. Kanalküste vom 12.06.2026 bis 19.06.2026 (= 8 Tage)”

Noch Restplätze vorhanden ….

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