Dabei zeigten Roman und Jakob eine völlig andere Seite einer nautischen Reise.
Mit einer Fülle von fantastischen Aufnahmen gab Roman einen Einblick durch die Inselwelt Griechenlands, die, zusätzlich zur ungewöhnlichen Art des Reisens, abseits der klassischen Touristenwege verlief. Knapp zwei Wochen lang waren Roman und Jakob von Korfu nach Zakynthos unterwegs. Den letzten Teil der Reise, von Zakynthos nach Patras, legte Roman Einhand zurück.
Das Besondere? Nun ja: Wie viele Segler*innen kennt ihr, die einen Segeltörn mit insgesamt rund 200 Seemeilen, auf einem 18,5 Fuß langen Trimaran planen und als Backup ein Zelt mitnehmen?
18,5 Fuß lang, 10 Fuß breit, ein 80 cm schmaler Mittelrumpf und die Takelage eines Trimarans, mit einer Segelfläche von 8,5m2, einem Gennaker mit 7,5m2 und einer Masthöhe von 5,5m bringen Proviant, Campingausrüstung, Kleidung und zwei erwachsene Männer in kurzen Schlägen von Insel zu Insel, genauso, wie auch über längere Distanzen von gut 25 Seemeilen. Dabei ein extra-praktisches Gadget: 2 patentierte Tretantriebe (Miragedrives), die statt einem Motor die, laut Roman, perfekten Muskelkraft-Flautenschieber sind.
An- und Abreise nach Griechenland absolvierten die zwei bequem mit dem Auto und einem Trimaran am Dach, auf der Nachtfähre von Venedig nach Igoumenitsa.
„Zeltnächte am Strand, auf den Bootstrampolinen oder gleich im Tausend Sterne Hotel (im Freien)“, so beschreibt Roman die Übernachtungen während der Reise. Nur die erste Nacht in Korfu, vor dem Törnstart, verbrachten die zwei in einem Hotel. Tagsüber Inselhopping und Landgänge, bei denen Roman’s „7 Meilenstiefel“, geländegängige, luftbereifte Skiroller, eine super Unterstützung waren, abends Natur pur.
Eine ungemütliche Querung und Schildkröten mit geschenktem Wegerecht.
Der Törn begann gleich etwas turbulenter, denn 7 Beaufort und 2m hohe Wellen hielten viele Yachties davon ab, überhaupt erst auszulaufen. Roman und Stefan ließen sich aber nicht von ihren Reiseplänen abhalten und liefen dann, als weit und breit einziges Boot, von dem Schlag Korfu-Paxos, im geschützten Fjord von Gajos, in der Marina ein. Ob Katamaran oder Segelyacht, das Wechselspiel und die Eindrücke der Natur faszinieren aus jeder Perspektive, im Guten wie im Schlechten. Als die zwei Segler im marinen Nationalpark Laganas (Zakynthos) waren, indem sich auch Brutplätze der unechten Karettschildkröte befinden, begegneten sie einem dieser streng geschützten Tiere (Caretta Caretta). Dösend trieb sie steuerbords auf die Segler zu, weshalb die beiden auf ihr Wegerecht verzichteten und mit einem Ausweichmanöver schlafen ließen.
Zeit gewonnen bei der Heimreise? Segel-Extra-Zeit!
So einfach geht’s halt auch nur mit einem portablen Katamaran. Nachdem die Abwetter-Reservetage vom Törn übrigblieben, wurde der Katamaran nach Ankunft der Fähre wieder ausgepackt und für einen weiteren Segeltag in der venezianischen Lagune genutzt.
Um am zweiten, letzten, verbliebenen Tag, noch wendiger zu sein, ließ Roman den Mast und den 2. Ausleger gleich weg und beendete seinen unglaublichen Trip im Kanumodus in Venedig und Murano – eine etwas „andere“ Perspektive, dem Dogenpalast, Canale Grande und San Marco die Ehre zu erweisen.
Es war eine spannende Entdeckungsreise, auf die uns Roman Fuchs mit seinem Vortrag mitnahm und der zeigte, dass minimalistisch keineswegs entbehrungsreich bedeuten muss. Der Geruch von Abenteuer und die pure Lebenslust die sich hier zeigten, haben einen großartigen Eindruck hinterlassen.