Regattafieber ...

in Crew Wien, NÖ, Burgenland

sail fast, life is short - meine erste Regatta am Neusiedler See

 „Nächste Woche ist bei der Regatta am Neusiedler See ein Platz frei geworden, möchte jemand mitkommen?“, fragt Rotina am Ende des „Ladies Only“-Wochenendes am Attersee. Ich sage zu.
Rotina weiß, dass es meine und auch Michaels erste richtige Regatta ist. Aber irgendwann muss man ja auch einmal damit anfangen. 

Also fahren am Samstag, 15.07.2017, Rotina, Harry, Michael und ich nach Rust zum BYC – Burgenländischer Yacht Club, wo die Sunbeam 25 von Harrys Vater liegt, mit der wir beim 4. Segelnachmittag teilnehmen. 

Als wir am Yachtclub ankommen, blinkt die Sturm-Vorwarnstufe. Das macht Michael und mich etwas nervös, weil wir beide ja komplett regatta-unerfahren sind. Aber schon bald wissen wir, dass die Regatta stattfinden wird (es gibt bereits 11 andere Starter) und somit melden wir uns an.

Als bei der Vorbesprechung der Kurs bekannt gegeben wird, nicken Harry und Rotina wissend – schließlich sind sie keine Neulinge.

Wir gehen alle vier an Bord und fahren erste Manöver, um das Schiff kennen zu lernen und uns für die Regatta in Stellung zu bringen. Als das erste Ankündigungssignal ertönt, aktiviert Rotina die Regatta-App und wir machen uns auf zur Startlinie.
Harry übernimmt das Ruder und schon geht’s los.
Die Boote ziehen los, und wir mitten drin.
Sobald wir auf Kurs sind, merken wir sehr schnell, welche Boote schnittiger sind und welche „gemütlich“ unterwegs werden sein – wir zum Beispiel, aber wir wissen bereits, dass es verschiedene Yardstick-Klassen und somit Strategie, Taktik und Regatta-Erfahrung ebenfalls ganz entscheidend für die Endpunkte sind.

Der Wind ist weiterhin stark – 20 Knoten flößen unerfahrenen Seglern wie Michael und mich doch Respekt ein. Aber Harry ist am Ruder die Ruhe in Person, und wir wissen seine Erfahrung sehr zu schätzen. Denn schon bald bekommen die ersten Boote Probleme: drehen sich bei den Wenden, kämpfen mit schlagenden Segeln, haben nicht rechtzeitig gerefft oder stecken mit den Vorderkufen sogar kurzfristig im Schlamm fest.

Mit der gemütlichen „Old Lady“-Sunbeam, die bereits stolze 33 Jahre am Segelbuckel hat, meistern wir allerdings alle Manöver völlig problemlos, nie kommt Unruhe auf. Harry weist uns unsere Positionen zu, wenn wir länger auf Kurs sind, so machen wir Gewichtstrimm auf der hohen Kante oder vorne am Bug und genießen die Freiheit von Wind, Wasser und Wellen. Bald sind wir durch die Gischt nass, aber glücklich. 

Die Wenden spielen sich ebenfalls schnell ein. Anfangs sind Michael und ich noch keine Profis, und wir verlieren bei den Wenden ein wenig an Geschwindigkeit. Doch je länger wir uns mit der Materie vertraut machen, desto schneller werden wir und setzen die Segel somit immer rascher auf Kurs. Was für ein tolles, motivierendes Gefühl für uns "Regatta-Newbies"!

Nach der ersten Strecke Raumschots segeln wir nach einer Wende hart am Wind. Das Boot krängt, wir ziehen durch das Wasser auf die nächste Boje zu. Bei einer Halse macht sich wieder Harrys Erfahrung bemerkbar.
Ein Boot nach dem anderen dreht sich vor uns, doch wir meistern die Situation souverän. Somit überholen wir schon bald auch diese Mitbewerber auf dem Weg zum nächsten Regattapunkt.

Schließlich kommt der Hafen von Rust wieder in Sichtweite. Wir segeln darauf zu und überqueren schlussendlich als siebte von zwölf Booten die Ziellinie.

Für unseren ersten Regatta-Versuch ist das Ergebnis im guten Mittelfeld durchaus respektabel und am Yachtclub stoßen wir auf unseren Erfolg gemeinsam an.

Michael und ich haben somit nicht nur beim „normalen“ Segeln, sondern auch beim „Regattasegeln“ Blut geleckt: Es hat verdammt viel Spaß gemacht, und wir freuen uns schon auf den Einsatz bei weiteren Regatten; vielleicht schon am 26.08.2017 oder am 07.10.2017.
Mal schauen, ob noch Plätze zum Mitsegeln frei sind.

Irene Spreitzer
YCA Crew Wien-NÖ-Burgenland

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